Dienstag, 23. Dezember 2014

Wöhliche Freihnachten!

Tuten Gag,
hiermit wünscht Wortgefuchtel allen Lesern wöhliche Freihnachten und einen ruten Gutsch ins jeue Nahr. Vielen Dank für über 640 Aufrufe seit Start dieser Schnapsidee und auf ein hoffentlich gesundes erfoglreiches 2015, wir sehen uns auf der Slambühne!
Alles Liebe,
Slamigan

PS: Quelle der possierlichen Buchstabendrehereien: SWR3-Adventskalender


Sonntag, 16. November 2014

Physik op Platt

Nachdem ich an diesem Wochenende festgestellt habe, dass der Physiktext vom letzten Mal in meiner norddeutschen Heimat viel besser "op Plattt" funktioniert, hier die Übersetzung die mich fast ins erste Slam-Finale meines Lebens gebracht hätte:

He is weller door oder ok: Schon wedder scheef gohn

Dienstag, 4. November 2014

Neues aus dem Absurditätenkabinett

Elementarteilchenphysik oder auch: Er ist wieder da

Tief im Westen, tief unter der Maggi-Fabrik in Bielefeld wird es Albert Einstein in seinem Sarg zu langweilig. Mit lautem Knacken der alten Nobelpreisträgerknochen erhebt er sich aus der Gruft und stößt auf dem Weg nach draußen fast mit Elvis zusammen, der sich gerade eine Dose Ravioli in der Mikrowelle warm gemacht hat. Unsere verstaubten Helden grüßen sich mit kratziger Stimme, schließlich redet man nicht mehr so viel, sobald man erstmal gestorben ist.

Samstag, 11. Oktober 2014

Finde Kultur in diesem Bild!

Dieser Text ist während des Einstiegsseminars für das FSJ Kultur entstanden und  ich habe ihn ausnahmsweise als gescanntes Original veröffentlicht, da ich euch die schönen Farben nicht vorenthalten wollte :)

Montag, 6. Oktober 2014

Real Life Adventures 2.0: Eine Katastrophe in sechs Regionalzügen oder auch: Dennis

Meine Damen, meine Herren, danke, dass Sie mit uns reisen. Zu abgefahrenen Preisen, auf abgefahrenen Gleisen. Für Ihre Leidensfähigkeit danken wir spontan: Sänk juu for träwelling wis Deutsche Bahn.“ (Wise Guys)

Samstag, 13. September 2014

Ich brauche nichts - eine Dystopie


Ich brauche nichts.
Nichts zum Lesen
Nichts von dir
Nur einen Stift zum Schreiben
Und ein Stück Papier.

Sonntag, 31. August 2014

Ausgesetzt im Real Life oder auch: Ein Text, den ich bestimmt irgendwann leugnen werde geschrieben zu haben

Reallife Adventures – ein Survivaltrip

Flensburg, 14:30 Ortszeit

Wir sitzen bei Subway und essen. Vom aktuellen Spawn bis hierher war es jedoch ein weiter, beschwerlicher Weg.

Rückblick:
Das Abenteuer beginnt an einem Nachmittag im Dezember. Zwei Anhänger der exakten Naturwissenschaften (und nebenbei Nerds vor dem Herrn) haben Hunger und wollen essen gehen. Ergo: einen Ausflug in das gefährliche, unerforschte Paralleluniversum namens „Reallife“ machen, wo bekanntlich der Pizzabote herkommt.

Montag, 25. August 2014

Vom Ende einer Nacht

Schweigen
ein schaler Rest in den Gläsern
Schweigen,
das Ticken einer Uhr,
weit weg, unendlich weit.
Sekunden wie Stunden wie Minuten wie Tage
zu wenig

Donnerstag, 21. August 2014

Im Ascheregen (Tribute to Casper)

So, mal wieder eine Premiere! Diesen Text habe ich für das Finale der U20-Poetry-Slam-Meisterschaft im Juni geschrieben, aber dann doch nicht gelesen. Und ins Finale habe ich es leider nicht geschafft, also gibt's jetzt was Neues zu lesen.
Das Lied, das mich zu dem Text inspiriert hat, findet ihr hier.


Im Ascheregen

Dies ist kein Abschied, denn ich war nie willkomm'n, will auf und davon und nie wiederkomm'n.“

Ich stehe da, Streichholz in der Hand und schaue zurück. Ein letztes Mal, sage ich mir.
Das Streichholz zischt, als ich es anreiße, es reicht nach Schwefel und verbranntem Holz.
Ein letzter Blick, dann lasse ich es fallen. Es landet auf dem großen Scheiterhaufen der Lasten, die ich endlich loslassen will, loslassen muss.

Dienstag, 19. August 2014

Arsen und Saccharin

So, ich melde mich auch mal wieder zu Wort, und da ich die letzte Woche leider eine Zwangspause einlegen musste, hier ein Text, der schon auf mehreren Poetry-Slams im hohen Norden zum Besten gegeben wurde. Sozusagen ein Text der ersten Stunde.


Montagmorgen, überfüllter Bus, miesmuffelige Schüler auf dem Weg in die Bildungsvollzugsanstalten.
Unterhaltungen, die sich um die Tatsache drehen, dass das Mathebuch zu Hause bleiben musste, damit Glätteisen, Fön und Schminktäschchen in die viel zu kleine Schul... äh, nein, HANDtasche passen.
Vereinzelt werden dazwischen einzelne Handyklingeltöne laut, die aus völlig überteuerten Handys irgendwelcher Unterstufler dudeln.
Unterhaltungen zwischen Erwachsenen gehen komplett in der schnatternden Geräuschkulisse unter. Früher war ja, wie zur Genüge bekannt, sowieso alles besser.
Im krassen Gegensatz dazu stehen die Gespräche vieler halbwüchsigen jungen Damen:
Du hast soooo schöne Haare/Hände/Ohren/Füße/Beine/Leggins/Fellpuschen“
Und das jeden Morgen, mitten in Deutschland, mitten UNTER UNS!!!

Montag, 11. August 2014

B-Seiten

Ich stehe in einem Plattenladen in einer Seitengasse der Stadt. Vor dem Laden eine stille Gasse aus Kopfsteinpflaster und ein Hauch längst vergangener Zeiten. Um mich herum verströmen unzählige Vinylplatten und ihre leicht vergilbten Cover einen unverwechselbaren Duft. Ich blättere durch die Tonträger und fühle mich für einen Moment zurückversetzt in die wilden Siebziger, kann beinahe die verzerrten und ungebändigten Klänge des frühen Rock hören und habe fast das vertraute Gefühl von Staub und Schweiß auf der Haut, das sich auf jedem Festival unweigerlich einstellt.
Ich stehe schon mindestens eine halbe Stunde in dem voll gestopften Laden und sehe mich selbstvergessen um, als der Besitzer des Ladens, ein bärtiger älterer Herr, mich nach meinen Wünschen fragt.
„B-Seiten“, sage ich und lächele den Mann an.

Sonntag, 10. August 2014

Leere

Stille,
nur das leise Summen des Computers ist zu hören. Es ist so still, dass ich glaube, den Cursor auf dem leeren Bildschirm blinken zu sehen. Auf dem unschuldigen Weiß des Dokumentes, das ich mit Leben zu füllen versuche. Den ersten Versuch habe ich bereits nach der Überschrift wieder verworfen. Sie lautete „Vorbei“.
Aber das trifft es nicht im geringsten. Denn es ist nicht vorbei, ich stecke mittendrin. Mittendrin in etwas, das mir im Moment über den Kopf wächst, das mich zu übermannen droht und unter dem ich förmlich versinke. Ich versinke in Glück, in Angst, in dem Wunsch, einfach mal die Uhr für eine Zeit anzuhalten um das Unvermeidliche hinauszuzögern. Denn in schwachen Momenten will ich nicht gehen. Ich will hier bleiben, hier, wo meine Komfortzone in deinen Armen ist und ich nichts zu befürchten habe.
Auf der anderen Seite zieht es mich weg von hier, dieser Ort wird mir zu eng wie ein ungeliebter Rollkragenpullover, den ich als Kind tragen musste. Weg von hier, was anderes sehen, andere Menschen kennen lernen. Ich freue mich auf die neuen Möglichkeiten, die sich mir eröffnen. Doch es spukt mir stets im Kopf herum, dass ich dich nicht dahin mitnehmen kann, wohin ich so gern gehen würde, so sehr ich es mir auch wünsche.
Vielleicht gehört es zum Erwachsenwerden dazu, auch Menschen loslassen zu müssen, die man liebt. Vielleicht müssen wir verlieren, um Neues zu gewinnen.
Neue Menschen, neue Orte, neue Ideen. Vielleicht würde das Gefühl des Leergeschrieben-Seins dann aufhören. Das Gefühl, nichts mehr zu sagen zu haben, sich zu wiederholen und lediglich altes neu aufzuwärmen.

Man möge mir Gefühlsduselei unterstellen, aber Abschiede machen mich traurig und in merkwürdiger Weise gleichgültig. Denn wir können noch so viel über das Gefühl des Verabschiedens, des Loslassens und des Auf-Wiedersehen-Sagens schreiben, letztendlich ist es immer zu wenig. Man selbst fühlt sich leer und das Blatt ist nicht minder spärlich gefüllt.

Auch noch so viele Worte über das Vermissen machen das Gefühl nicht weniger übermächtig, nicht weniger schmerzhaft.
Ich spüre es, ich vermisse dich jetzt schon.



From Slamigan with love



Samstag, 9. August 2014

Da kommt was

Da kommt was auf uns zu, was großes, was aufregendes, was monumental momenterschütterndes.

Zukunft.

Wir alle kennen sie und doch ist sie für jeden anders. Wie eine Theaterschauspielerin mit tausend Masken. Für den einen ist sie zuckerwatterosa mit einer leichten Tendenz ins Wolkenguckerblau. Eine Luftschlossfabrik, deren Produktionskapazität ihresgleichen sucht. Für andere ist sie gemacht aus Glas und Stahlträgern, linear, effizient, klar. Trust me, I'm an engineer, sagt sie.
Und doch ist sie im Grunde für uns alle gleich unerwartet, ungekannt und unberechenbar wie die Wurzel aus zwei. Unsere Vorstellungen von ihr irreparabel irrational in irren Parabeln an der späteren Wirklichkeit vorbei.

Unser Kopf in den Wolken, die Füße auf dem Boden verwurzelt und doch bereit, die Wurzeln zu lösen und loszulaufen. Mitten hinein in was immer uns erwarten mag.
Abgewetzte Turnschuhe an den Füßen, das Gesicht im Wind und immer querfeldein. Für den Lebenslaufbalanceakt bleibt später noch genug Zeit.

Wir schauen in leere Kakaotassen und meinen, Skylines unbekannter Städte in ihnen zu erkennen und brennen sofort darauf, loszulaufen und die Städte kennenzulernen.
Die Füße auf dem Boden, unsicher, wohin sie laufen sollen, immer der Nase und dem Wind nach.
Und wenn wir fallen, dann stehen wir wieder auf, klopfen uns den feinen Staub aus den Jeans, dass er in der Sommerluft und dem Rot der aufgehenden Sonne nur so flimmert. Wir streifen alles ab, lassen uns weiter treiben. Und irgendwann, wenn die Turnschuhe löchrig und die Jeans gebleicht sind, dann werden wir irgendwann wissen, dass wir einen Platz erreicht haben, an dem es sich zu bleiben lohnt. Wir werden aus dem Reisestaub Häuser bauen, Wind säen und Sturm ernten, von dem wir entweder weitergetragen werden oder dem wir standhalten. Aber wir wissen, dass wir es selbst getan haben. Trust us, we are engineers.

Und vielleicht, ganz vielleicht, wird aus der gläsern-stählernen Linearzukunft ja ein modernes Kunstwerk in Form eines rosa Zuckerwattebootes und aus dem Wolkenguckerblau ein realistisches Stahlgrau. Wir befinden uns in ständiger Metamorphose, lassen uns nicht in Schubladen stecken und weigern uns, am Geruch des Althergebrachten zu ersticken. Wir wandern aus nach Australien und leben in Symbiose mit Kängurus, bis wir zusätzlich zum Springen auch noch das Fliegen gelernt haben. Wir schlagen uns durch Bambusplantagen, weil man von dieser Pflanze immer noch am besten lernen kann, was Geradlinigkeit bedeutet. Und manchmal, manchmal hängen wir einfach mit Faultieren ab und wären selbst gern eins, weil Prokrastination dann zu unserer Jobbeschreibung gehören würde.

Wir steigen auf Berge und fallen in tiefe Schluchten, geschützt von zuckerwatterosa Luftpolstern und wolkenguckerblauen Luftschlössern, die uns auffangen, wenn wir nicht mehr weiter wissen.
Wir schlagen uns mit bloßen Händen durch undurchdringliches Gestrüpp im Urwald oder im botanischen Garten. Wir rennen mit dem Kopf voran gegen Stahlbeton, obwohl uns jeder sagt, dass es wehtun wird. Aber dann tut es eben weh. Kängurus können auch nicht rückwärts hüpfen, wenn sie vor einer Wand stehen, also warum sollten wir es tun?

Unendliche Chancen, ein riesiger Flur mit tausenden Türen, die uns alle weit offen stehen. Einige sind groß und weit, andere gleichen eher kleinen Luken. Aber in unserer Fantasie stehen uns all diese Türen offen, wir müssen nur hindurchgehen. Dahinter warten Reichtum, Glück, Familie oder genau jenes Studienfach, dass wir uns schon immer erträumt haben. Das Licht, dass aus diesen Türen scheint, sieht wahrscheinlich für jeden anders aus, aber energiesparend ist es mit Sicherheit selten.
Hinter jeder dieser Türen im ganz persönlichen Luftschloss aus der großen Luftschlossfabrik am Rande des Möglichen versteckt sich der ganz individuelle Big Deal für jeden von uns. Wir müssen nur eintreten, nachsehen, ausprobieren und anprobieren, ob uns das Leben hinter der Tür passt. Und wenn es kneift und zwickt, probieren wir es eben hinter der nächsten Tür und wer weiß, vielleicht begegnen wir einem anderen Menschen, dem das, was hinter dieser neuen Tür ist, genauso gut passt?

Und dann ist es plötzlich vorbei damit, sich mit Kängurus, Bambusplantagen und Faultieren zu identifizieren. Dann fangen wir an, im Spiegel uns selbst zu sehen und nicht nur den, der wir gern wären, aber trotz Bambustherapie nicht sein können. Und dann geben wir unserem Spiegelbild die Hand und sagen: „Schön dich kennenzulernen. Lass uns die Welt verändern und nicht uns verbiegen. Lass uns raus gehen und um die Häuser fliegen, wie wir es im Beutel eines Kängurus gelernt haben.“
Und dann gehen wir raus, mit dem Ich, dass wir vorher nie sein wollten und mit Menschen, die wir vorher nie kannten und alles sieht auf einmal anders aus. Zuckerwatterosa, wolkenguckerblau. Unsere Luftschlossfabrik produziert noch. Aber jetzt hat sie ihre Produktion auf Realität umgestellt.

Jahre später werden wir uns in der Stadt umsehen, in die uns der Wind irgendwann einmal geweht hat oder die wir hinter einer der unzähligen Türen gefunden haben und betrachten die stahlgraue Skyline. Und während die Sonne langsam untergeht und alles in mattgoldenes Licht taucht bemerken wir: Das ist die Stadt aus der Kakaotasse von damals.

Niemand von uns weiß, wie die Tür oder die Stadt oder das Leben hinter ihr aussehen wird. Aber eines wissen wir alle:


Da kommt was. Was ganz großes.

Texts, Drugs and Rock 'n Roll

Liebes Internet,

hier steht meine Werbung:

Herzlich Willkommen an jeden, der sich auf diesen Blog verirrt!
Wer mich kennt, der weiß, dass die Texte, die ich hier zu veröffentlichen gedenke, gerne ins Wahnsinnige abgleiten. Alle anderen seien hiermit gewarnt und trotzdem herzlichst eingeladen, sich in unregelmäßigen Abständen (Kreativität ist ein unsteter Gast in meinem werten Heim) meine abgedrehten Ideen reinzuziehen, die in der Öffentlichkeit vorzutragen ich mich des Öfteren erdreiste.
Auch Veranstaltungsrückblicke und -hinweise rund um die Poetry-Slam Szene in Norddeutschland werden sich vermutlich von Zeit zu Zeit zwischen meine eigenen kreativen Errungenschaften mogeln.

Ich hoffe auf geneigte Leser und vielleicht sogar das ein oder andere Lebenszeichen aus dem anonymen Internetz.

Es verabschiedet sich mit einem 10-Punkte Applaus
Slamigan