Hallo liebe Freunde des gepflegten Nonsense,
dieser Text ist den schleswig-holsteinischen Milchviehbauern, Ex-Milchviehbauern und vor allem allen Mais-Monokulturen gewidmet.
Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen sind rein zufällig ;-)
De
Bur und sien Fruu oder ok: Ode anne Plattfisch
Datt
waeer eenmol vor gor nicht all to lange Tied een Bur, de leevte mit
sein Fruu in een ole Buurnhus jüst achtern Diek int schöne
Königriek Nordfriesland.
De
beiden harrn mit Keu und de Melkveehwirtschaft een gode Utkomen.
De
Buursfru kümmerte sik um de grote Hoff und eer Mann sik um dat leeve
Veeh. Um de Buurnhoff rum weer bloots flache Marschland und man kunn
morgens all sehen, wer nummeras to Kaffee kamen dee.
Datt
eenzige, watt een beeten störte, weer datt frohe Opstohen jeden
Morgen, weil datt Veeh nunmol keen Wuchenende kennt und jümmers
melkt warn will.
Datt
funn vör allem sein Fruu nich good, de een utmokte Langschläferin
weer.
Jeden
Morgn jammerte se, op datt Veeh nich noch een beeten töven kunn, und
so keem datt öfters vör, datt de Buur sein Keu alleen melken
musste.
Doch
datt mokte em nichts wieter ut, solang he man sien Bedrief harr und
nich so veel mit anner Lüüt schnacken musste. So keem datt uk dann
und wann vör, datt he sik mit sin Keu ünnerholen dee.
„Man
gut, datt krich mien Olsch nich mit“, seggt he een Morgn to siin
leevste Koh. „De würd mi de Tüünkrom schon utdrieven, dor kannst
di seeker ween, denn giv datt weller dree Wuchen keen Koken to de
Nummeraskaffee. Avers watt schall ik maken, mit jem Tiern kann ich
jümmers noch am besten schnacken, jemm wellerspreeken mi wenigstens
nich ständig.
So
gung datt Johre und Johre gut, de Buursfru harr ehr Hoff und de Buhr
siin Tiern.
Doch
denn geev datt op eenmol veel to wenig Geld för de Liter Melk und de
Buur wuss bald nich mehr, wie he und siin Frau noch dorvon leven
schullen. Oft klogt he in disse Tiet de Tiern siin Leed, doch de
kunnen em uk nich helpen.
Se
muuhten jümmers nur und irgendwann weer de Buur Leed dor op, jümmers
mit siin Keu to schnacken.
So
gung he övern Diek anne Nordsee und fangt an, de Diekschopp und de
Wattwürmers to vertellen, watt emm so to Harten geiht. Doch de
Schoop sind noch immer beleidigt, weil se jüst schoren worn sind und
lopen gau oppe annere Siet vunne Diek.
De
Wattwürmer sind ook beschäftigt, also bliff de Buur nix anneres
över, als mit de Schlick to schnacken. Datt Water is nämlich jüss
ook nich door.
Plötzlich,
mittenmang siin Lamenteern, door hört he een deepe Stimm:
„Laat
datt Jammern no, Melkveehbuur, ik kann di helpen!“
De
Bur verjogt sik bannig und frogt sik, op he opletzt een Köm too veel
hatt und sik datt Gehirn wechsoopen hatt.
Doch
denn fallt em in, datt he schon länger keen Penning mehr för Kööm
över hett und siin Nohwer em uk nix mehr geven deit. Also is he
stocknüchtern.
Und
he hört immer noch düsse Stimm:
„Nu
stell di nich so an du Tünkopp, noch nie mit een verzauberte Prinz
schnackt?
Ik
bün Maximilian vun Rungholt, bün aver vun een böse Bardame
verzaubert worn, weil ik nümmers nie de Schnaps betohlen kunn.
Deswegen bün ik nu een Plattfisch.
Und
würklich, jetzt, wo he datt so seggen dee, kunn de Buur uk twee
Oogen erkennen, de ut de Schlick kieken.
„Oh,
leeve Prinz, datt weer bannig kommodig, wenn du mi helpen kunnst.
Mien Olsch stich mie op Dak, weil datt Melkveeh nix mehr inbringen
deit.“
„Datt
is keen Problem, datt kann ich ännern. Go man no Huus, wenn du
ankummst is allens anners.“
De
Buur weer froh, bedankte sik bi de Plattfisch und gung no Huus.
As
he door ankeem, truhte he sein Oogen nich.
Vört
Huus weer een riesige Melkpfütze und siin Fruu stunn dorneben.
„Menschenskinners,
watt schall denn datt, Streik vunne Melkbuurn, also wirklich.“
Se
stützte de Hände inne Hüften und stierte de Buur an.
So
harr he sik dat seeker nich vörstellt.
„Ik
weet doch uk nich, watt hier los is“, segg he vertwiefelt.
„Avers
loot mi mol eben watt regeln, ik bün glieks weller door.“
Füünsch
as he weer gung he torrüch anne Diek, und prohlt no de Fisch.
„Watt
is denn nu schon wedder?“; kummt datt genervt utte Schlick.
„Du
hest dor een beeten watt inne falsche Hals kreegen, mien holde
Prinz“, seggt de Buur.
„Ik
wull höhre Melkpriese und nich de ganzen Schiet op mien Hoffplatz!“
De
Schlick blubbert untofreeden und schließlich meent de Fisch, door
weer wohl irgendwatt scheef loopen.
„Gah
man no Huus, nu schull datt beeter ween“, segg he opletzt und de
Buur deit watt em seggt wor.
Tohuus
sitt siin Fruu nu inmitten vun Maisfelder und neben siin Huus steiht
een groote Biogasanlog.
Vörsichtig
schlik he sik an siin Fruu ran.
„Na
mien Söten, is nu beeter?“, frogt he.
„Nojo“,
mokt siin Fruu. „Datt warn wie noch sehen. Avers beeter als vörher
op jeden Fall.“
De
Buur wischt sik de Schweet vunne Stirn und sett sik op siin Trecker,
um siin Länderien to bekieken. De Trecker verschwinnt fast
vollständig twischen de Maisplanten und no kotte Tied kann he sein
Fruu all nich mehr sehen. Ok nich so schlecht find he.
So
geiht nu een beeten Tied int platte Land mit de hohe Mais und de Buur
gewöhnt sik an sein nüe Opgov. Statt mit de Keu schnackt he nu mit
de Mais.
De
Biogasanlog löppt good und he verdeent gode Geld dormit. Sien Fruu
jammert nich mehr so veel und he krich ok jeden Dach Koken to Kaffee.
Doch
no datt erste Mol Silo afdeken findt siin Fruu de Maiswirtschaft gor
nicht mehr so good.
Und
dat erste Mol doröver schimpen deit se, als eer een kapitale Ratte
entgegen jumpt, as se een Reifen op de Siloplone schmieten will.
Dor
is datt mit de harmonische Maiswirtschaft avers in Dutt, Jung ik segg
di datt!
Se
jogt de Buur mitte Missgobel rut anne Diek und he sitt wedder door,
tövt op Ebbe und prohlt opletzt wedder no de Plattfisch. Und he
krich Antwort.
„Watt
is denn nu schon wedder?“, will de Fisch weeten.
De
Buur erklärt em de Sook und de Fisch meent nur: „Gah man no Huus,
dien Fruu hett nu, watt se verdeent.“
De
Buur atmet dörch und geiht no Huus.
Door
is allens wie immer, de Mais is hoch, datt Biogas gärt munter vör
sik henn, blots siin Fruu is nich door.
Denn
de is all langs in Dithmarschen, mittenmang de Kohlköppe und kann
wedder sehen, wer nummeras to Kaffee komen deit.
So
kann dat gohn mit de Landwirtschaft, dor mutt man wohl nochmol bi.
©
Jacqueline Lindemeyer
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